»Viel geboten auf dem Öschelbronner Weihnachtsmarkt«
Ein internationales Programm lockte die Menschenmassen an.
 
»Klein aber fein!« So kann man den Öschelbronner Weihnachtsmarkt durchaus beschreiben. Zwar belegten die Stände der teilnehmenden Vereine und Gruppen nur gerade mal einhundert laufende Meter auf dem Gelände zwischen Scheuern- und Rathausstraße, was sich hier aber am Freitagabend und den ganzen Samstag über abspielte, konnte schon beeindrucken.

Ein Weihnachtsmarkt braucht auch „Nahrung“ für die Seele.

Nicht dass die Bedeutung von festen und flüssigen Nahrungsstoffen zu unterschätzen wäre. Auf derlei Festivitäten muss nun mal der Glühwein fließen, der Duft der cross gebratenen Wurst in die Nase steigen, der Kinderpunsch oder was auch immer ausgeschenkt werden. Schließlich haben solche Feste, die ja ausschließlich von den örtlichen Vereinen und anderen ehrenamtlichen Gruppierungen gemanagt werden, auch die Funktion ein wenig Geld in die Kassen zu spülen.

Ein Weihnachtsmarkt sollte vor allem aber auch erkennen lassen, aus welchem Anlass er veranstaltet wird – der Advents- und Weihnachtszeit. Dieser Tradition fühlte sich in ersten Linie der Öschelbronner Gesangverein verpflichtet und initiierte gleich mehrere Aktionen, die dem bunten Treiben einen weihnachtlichen Stempel aufdrückten.

Extra für diesen Tag kam ein Chor aus La Bresse in Frankreich nach Öschelbronn.
   
   
  (Abbildung
Über 40 Besucher aus dem französischen La Bresse kamen, auf Einladung des Gesangvereins Freundschaft, anlässlich des Weihnachtsmarktes nach Öschelbronn.
 
   
  Die Partnerschaft mit dem Ort La Bresse in Frankreich nimmt immer konkretere Formen an. So war die Freude groß, dass eine vierzigköpfige Gruppe um den dortigen Chors die Einladung des Gesangverein Freundschaft annahm und – ausschließlich aus diesem Anlass – die zwei mal dreistündige Busfahrt nach Öschelbronn auf sich nahm um den Kontakt zu intensivieren und auf dem Weihnachtsmarkt ein paar Lieder zum Besten zu geben.

Nach Empfang und herzhafter Verpflegung im Gustav Wenk Bürgerhaus spazierten die französischen Gäste zusammen mit ihren Gastgebern auf den Weihnachtsmarkt und sorgten gleich für internationales Flair und umtriebige Geschäftigkeit an den hübsch ausgestalteten Buden, Ständen und Häuschen. Inzwischen war es früher Nachmittag; das erste Highlight auf dem Öschelbronner Markt stand an.

Das gemeinsame Singen mit den Schulkindern – ein Publikumsmagnet.
 
     


     
  Ein wahrer Publikumsmagnet war das gemeinsame Singen. Schulkinder und Zuschauer erfreuten sich an vielen bekannten Weihnachtsliedern.
 
     
  War 2007 das gemeinsame Singen noch etwas unkoordiniert, so hatten die Verantwortlichen von Gesangverein und Schule dieses Jahr abgesprochen, die Kinder auf dem Schulhof abzuholen um, nach dem gemeinsamen Bummel auf den Markt, die Lieder im großen „gemischten Chor“ singen zu können. Der Andrang war enorm, denn wo Kinder sind, da tummeln sich natürlich auch Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten. Der Marktplatz war in kürzester Zeit total überfüllt (umfallen ausgeschlossen) und alles gruppierte sich um die Schulkinder und deren auftrittserprobte Dirigentin Ingeborg Erdmann. Die Damen und Herren des Gesangvereins dagegen hatten kaum eine Chance mehr sich günstig zu gruppieren, was dem gemeinsamen Singen leider ein wenig Abbruch tat. Trotzdem erfreute sich das Publikum an den Kinderstimmen und die bekannten Refrains der Weihnachtslieder erklangen auch aus vielen Kehlen der Zuhörer.

Die Petersburger Blechbläser – Ein Weltklassequartett
 
     
     
  Die Petersburger Bläser brillierten, trotz Belästigung durch die Ascheflocken des Schwedenfeuers.  
     
  Kaum war der erste Höhepunkt verklungen weckte schon die nächste Darbietung die Aufmerksamkeit des Publikums. Wie schon 2007, erfreuten die vier Solisten der Petersburger Bläser auch dieses Jahr das Publikum auf dem Öschelbronner Marktplatz. Wer diese Vier gehört hat wird nicht widersprechen: Das ist Weltklasse. Pfarrer Hager aus Pforzheim, der die Gruppe seit Jahren bei ihren Aufenthalten im Großraum Pforzheim betreut, betonte, dass es für die Musiker in ihrer Heimat leider keine Daueranstellung gibt, sie also auf den Zuverdienst der weihnachtlichen Auftritte angewiesen sind. Fast könnte man sagen: Welch Glück, denn eine Darbietung dieser Qualität wäre auf einem kleinen Ortsweihnachtsmarkt sonst nicht zu schultern. Dank gebührt hier auch der Gemeindeverwaltung und Herrn Bürgermeister Jürgen Kurz, die mit einer großzügigen Zuwendung den Auftritt der Petersburger unterstützt hat.

Der Chor aus La Bresse – singen mit Hindernissen
 
     
     
  Auch der Chor aus La Bresse musste gehen die widrigen Witterungsbedingungen ansingen.
Mit Erfolg.
 
     
  Zwischen den zwei Auftritten der Bläser stimmte der Chor aus La Bresse einige Lieder aus deren Heimat, aber auch international bekannte Melodien an. Die Tatsache, dass die angestammte Chorleiterin leider krankheitsbedingt verhindert war, der immer wieder aufkommende Wind die Noten verwehte und zu allem Übel das Schwedenfeuer, in dessen unmittelbarer Nähe der Chor sich gruppiert hatte, inzwischen mehr Qualm und Asche verstreute als Wärme, machte es den Gästen ziemlich schwer.
Diese ließen sich die gute Laune jedoch nicht vermiesen und brachten schöne Lieder zum Vortrag die vom immer noch zahlreichen Publikum mit viel Beifall bedacht wurden.

Auch die anwesenden Chörler des Gesangverein versammelten sich dann noch um das immer heftiger qualmende Schwedenfeuer und intonierten – zur Freude der Zuhörer – ein paar weihnachtliche Lieder.

Christstollenverkauf zu Gunsten der Grundschule.
 
     


     
  „Nikolaus“ Renate Raisch verkaufte wieder Christstollen. Der Erlös kommt 2008 der Grundschule Öschelbronn zu Gute. Edeltraut Bräuninger sorgte mit ihren, überwiegend selbst gefertigten, Weihnachtsdekorationen für das Flair, das auf einem Weihnachtsmarkt nicht fehlen darf.
 
     
 

Nach dem zweiten Auftritt der Petersburger Bläser war das vom Gesangverein organisierte Mittagsprogramm zu Ende. Die Besucher konnten sich jetzt in Ruhe den Verkaufsständen widmen, die inzwischen wieder aufkeimenden Hunger- und Durstgefühle stillen und den Nachmittag und Abend in geselligem Miteinander ausklingen lassen.

Ein Dank zum Schluss noch an alle, die mit ihrem Erwerb eines Stück Christstollen – Spenden der beiden Öschelbronner Bäckerei Bauser und Meeh – einen ansehnlichen Betrag zusammen kommen ließen, den der Gesangverein noch vor Weihnachten als Spende an die Öschelbronner Grundschule übergeben wird.

Diese Veranstaltung ist es wert weiter zu „wachsen“.

Als Fazit kann eindeutig festgehalten werden: Der Öschelbronner Weihnachtsmarkt ist – wenn auch noch eine kleine – so doch schon attraktive Institution im Ort geworden. Alle, die bislang vielleicht noch gezögert hatten ebenfalls mitzumachen sollten sich überlegen, ob sie 2009 nicht doch mit von der Partie sein wollen. Derlei Aktivitäten sind es, die den Geist einer Gemeinde ausmachen. Und ein vitale, bunte, abwechslungsreiche und attraktive Gemeinde wollen wir schließlich doch alle.

Joachim Kilian

 
     
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